Berkshire-Hathaway-Geschäftsbericht 2016

Was Warren Buffett uns zu sagen hat

Vor Kurzem veröffentlichte Warren Buffett den Brief an seine Aktionäre sowie den Berkshire-Hathaway-Geschäftsbericht 2016. Berkshire Hathaway ist eine unter Buffetts Leitung stehende und zu einem beträchtlichen Teil in Buffetts Besitz befindliche Holdinggesellschaft.

Buffetts Aktionärsbriefe finden in der Investmentwelt, vor allem bei Value Investoren, große Beachtung. Buffett ist bekannt für seine klaren Worte und seine bildhafte Sprache. Kurzum: Aus diesen Geschäftsberichten lässt sich immer ein Nutzen für die eigenen Investments ziehen.
Die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte fasse ich deshalb nachfolgend zusammen.

Berkshire Hathaway

Berkshire Hathaways Geschäftsfelder umfassen sowohl Firmen, die zu 100 Prozent im Besitz der Holding sind, als auch Anteile an börsennotierten Unternehmen. Zu den 5 größten Aktienpositionen (Stand 31.12.2016) gehören:
Wells Fargo
Coca Cola
IBM
American Express
Apple

Was bei den von Berkshire gehaltenen börsennotierten Unternehmen auffällt, ist, dass gut 30 Prozent des in Aktien investierten Kapitals in die beiden Technologiewerte IBM und Apple investiert wurden. (Die Apple-Investments wurden im Jahr 2016 getätigt.)
Hier ist eine klare Abkehr von Buffetts Haltung (keine Investments in Technologieunternehmen) erkennbar, auch wenn zumindest die erste Tranche der Apple-Aktien nicht von Buffett, sondern von einem seiner Manager erworben wurde.

Zu den zu 100 Prozent in Buffetts Besitz befindlichen Unternehmen gehören unter anderem die Eisenbahngesellschaft BNSF Corporation, der Farben- und Lackehersteller Benjamin Moore oder der Juwelier Borsheims.

Aus 1000 US-Dollar (USD) wären …

Sehen wir uns an, was aus in Berkshire Hathaway investierten 1000 USD geworden wäre:

Zuerst zum amerikanischen Aktienindex S&P500. Dieser erzielte von 1965 bis 2016 eine jährliche durchschnittliche Rendite von 9,7 Prozent.
Hätte man 1965 1000 USD in den S&P500 investiert, wären daraus bis 2016 etwas über 112.000 USD geworden.

Die Berkshire-Hathaway-Aktie performte von 1965 bis 2016 mit einer jährlichen Durchnittsrendite von 20,8 Prozent.
Hätte man 1965 1000 USD in Berkshire-Aktien investiert, wären daraus bis zum Ende des Jahres 2016 etwas mehr als 15 Millionen USD geworden.

Sie sehen, Buffett hat weitaus besser performt als der Markt als Gesamtes.

Nachfolgend eine Zusammenfassung dessen, was Buffett über seine und die Pläne Charlie Mungers (seines Geschäftspartners und Vice Chairman von Berkshire Hathaway) für Berkshire Hatheways Zukunft schrieb.

Was Buffett und Munger mit Berkshire erreichen möchten

Buffett spricht davon, dass Charlie und er keinen magischen Plan haben, um die Erträge zu erhöhen, außer groß zu träumen und mental und finanziell vorbereitet zu sein, um schnell handeln zu können, wenn sich Gelegenheiten ergeben.
In nahezu jeder Dekade ziehen dunkle Wolken am ökonomischen Himmel auf, und für kurze Zeit regnet es Gold. Dann müssen wir hinausrennen und Waschschüsseln aufstellen, keine Teelöffel. Das werden wir tun, so Buffett im Berkshire-Hathaway-Geschäftsbericht 2016.
Das bedeutet, dass Warren Buffett und Charlie Munger dann investieren werden, wenn sich gute Möglichkeiten bieten. Und die bieten sich meist, wenn große Angst herrscht. Um diese Chancen zu ergreifen, bereiten sich die beiden bestmöglich vor.

Buffett geht im Brief an die Aktionäre auch auf von ihm begangene Fehler ein.

Buffetts Fehler

Buffett spricht im Berkshire-Hathaway-Geschäftsbericht 2016 seine Fehler offen an. Er führt als eine seiner Fehlentscheidungen das Investment in Dexter Shoe an.
Buffett hat für den Schuhhersteller 1993 434 Millionen USD bezahlt. Das Unternehmen war ein Fehlgriff. Aber der Verkäufer bekam von Buffett Berkshire-Aktien, deren Wert heute über 6 Milliarden USD betragen.
Buffett sagte, dass die Aktionäre vermögender wären, wenn er diese und andere Fehler nicht gemacht hätte.

Angst wird für Anleger oft zum Hemmschuh und ist einer der Gründe, warum Fehlentscheidungen getroffen werden. Auch hierzu nimmt Buffett Stellung.

Buffett zum Thema Angst

In Zeiten, in denen Angst herrscht, in denen die Börsenkurse fallen, sollte man nie vergessen, dass die allgemeine Angst der Freund von Investoren ist, die langfristig investieren – denn das bietet die Möglichkeit, Aktien günstig zu kaufen. Aber die persönliche Angst ist der Feind eines jeden Anlegers, so Buffett.

Damit meint Buffett, dass einbrechende Aktienkurse Chancen für Anleger bieten, aber wenn man (in diesen Phasen) von seiner Angst negativ beeinflusst wird und nicht rational handelt, wird man zu den Verlieren gehören.

Nachfolgend einige Gedanken Buffetts zu Aktienrückkäufen

Aktienrückkäufe

Aktienrückkäufe in der richtigen Situation stärken die Position der Aktionäre. Denn durch den Rückkauf von Aktien durch das Unternehmen (z. B. Berkshire Hathaway kauft eigene Aktien zurück) vergrößert sich der Anteil am Unternehmen für alle Aktionäre dieses Unternehmens.

In unsicheren Zeiten, wie wir sie gerade erleben, haben Crashpropheten Hochkonjunktur. Wie Buffett dazu und über die US-Wirtschaft denkt, erfahren Sie im nachfolgenden Abschnitt.

US-Wirtschaft – Crashpropheten

Buffett ist wie auch schon in den letzten Jahren positiv gestimmt, was die weitere Entwicklung der US-Wirtschaft und der USA im Allgemeinen betrifft.
Über die Schwarzmaler und Crashpropheten äußert sich Buffett dahingehend, dass diese mit ihren Hiobsbotschaften Geld verdienen. Wenn diese Schwarzmaler allerdings nach ihren eigenen Empfehlungen handeln würden, würden sie langfristig zu den Verlierern gehören.

Berkshire Hathaway ist ein trotz seiner Größe hochprofitables Unternehmen. Nachfolgend dazu mehr.

Gewinn- und Umsatzentwicklung von Berkshire Hathaway

(Die Daten zur Berechnung des Umsatz- sowie Gewinnwachstums sind dem Berkshire-Hathaway-Geschäftsbericht 2016 entnommen.)

Berkshire Hathaway – Umsatz- und Gewinnsteigerung

 

Der Umsatz von Berkshire steigerte sich in den letzten 5 Jahren (2012 bis 2016) um durchschnittlich 6,60 Prozent pro Jahr.
Der Gewinn erlebte eine Steigerung (2012 bis 2016) von 10,18 Prozent pro Jahr.

Sie sehen, Buffett gelingt es auch, noch große Summen rentabel zu investieren. Der Aktienkurs (Berkshire-A-Aktien) von Berkshire stieg übrigens von Anfang 2012 bis Ende 2016 von rund 116.000 USD auf rund 244.000 USD. Das entspricht einer jährlichen Rendite von rund 16 Prozent.

Fazit: Ich hoffe, Sie lieber Leser, konnten aus dieser Zusammenfassung des Aktionärsbriefs den einen oder anderen hilfreichen Gedanken für sich mitnehmen. Sollten Sie sich tiefer in den Brief an die Aktionäre sowie in den Geschäftsbericht von Berkshire einlesen wollen, finden Sie nachfolgend den Link.
Hier geht’s zum Brief an die Aktionäre sowie zum Berkshire-Hathaway-Geschäftsbericht 2016.

Am Samstag, dem 6. Mai, findet die Hauptversammlung/das Aktionärstreffen von Berkshire Hathway statt. Diese wird heuer bereits zum zweiten Mal live übertragen. Hier beantworten Warren Buffett und Charlie Munger einige Stunden lang Fragen der Berkshire-Aktionäre. Die Sprache ist Englisch.
Hier der Link (Beachten Sie bitte bei der Zeitangabe den Zeitunterschied zwischen dem deutschsprachigen Raum und den USA/US-Bundestaat Nebraska.)

Falls Sie sich bereits vorab mit den Gepflogenheiten im und rund um das Berkshire-Aktionärstreffen vertraut machen wollen, lege ich Ihnen meinen Artikel über meinen Besuch bei jener Hauptversammlung ans Herz – hier geht’s zum Erfahrungsbericht.

Sollten Sie mehr über Warren Buffett erfahren wollen, empfehle ich Ihnen, sich mit Warren Buffetts offizieller Biografie zu beschäftigen.

Auf Ihre Börsenerfolge
Ihr Alois Alexander Greiner

There are no comments yet, add one below.

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

*